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Schulsozialarbeit: 6.400 Schülerinnen und Schüler in Kleve profitieren von „Sozial-Profis“ in Klassenzimmern

Veröffentlicht am: 19.11.2024

Ein Klassenraum von innen. Zu sehen sind leere Stühle und eine Tafel.

Rund 6.400 Kinder und Jugendliche profitieren in der Stadt Kleve von der Schulsozialarbeit an ihren Schulen. Geleistet wird sie von derzeit 13 „Sozial-Profis“. Für das Jugendamt stehen sie hoch im Kurs: „Die Expertinnen und Experten mit sozialpädagogischem Hintergrund kümmern sich um Probleme, die an Schulen auftauchen – von der Jugendgewalt über das Schulschwänzen bis hin zur Drogen-, Alkohol- oder Internet-Sucht“, sagt Markus Koch, kommissarischer Leiter des Jugendamtes der Stadt Kleve. Ebenso um das, was Kindern und Jugendlichen im Alltag auf den Nägeln brenne – von finanziellen Belangen bis zum Liebeskummer.

Für ihn ist die Schulsozialarbeit eine Art „soziale Feuerwehr“, die zu 90 Prozent Brandvermeidung leiste, also Prävention. „Nur bei 10 Prozent geht es wirklich ums Löschen. Die Schulsozialarbeit kommt dabei im Klassenzimmer und auf dem Schulhof genauso zum Einsatz wie im Lehrerzimmer. Denn sie glättet auch die Wogen, wenn es einmal Ärger mit Lehrerinnen oder Lehrern gibt. Und natürlich auch dann, wenn der Haussegen schief hängt – wenn Kinder und Jugendliche Probleme mit den Eltern haben“, so Koch.

Die Fachkräfte an den Schulen arbeiten auch gezielt mit Gruppenangeboten, um das soziale Lernen zu stärken. So gehört die Ausbildung von Streitschlichtern oder die Unterstützung im Klassenrat zu den regelmäßigen Aufgaben.

Die überwiegend von der Stadt Kleve finanzierte Schulsozialarbeit wird vom Berufsbildungszentrum Kreis Kleve e. V. als anerkannter freier Träger der Jugendhilfe geleistet. Vier weitere volle Stellen bringen die Schulen selbst über Landesmittel ein.

Das Jugendamt und das Land NRW setzen mit den sozialpädagogischen Fachkräften auch wahre Integrationsprofis an den Schulen ein, die immer dann zur Stelle sind, wenn es um Ausgrenzung, Kränkung oder Gewalt geht. Und sie unterstützen Schülerinnen und Schüler: „Ob es darum geht, einen schulischen Durchhänger zu meistern oder die optimale Schulkarriere zu planen, die Schulsozialarbeit in Kleve ist längst zum Qualitätsmerkmal für die Klassenzimmer geworden“, sagt Markus Koch.

Die Schule sei schließlich mehr als ein bloßer Ort der Wissensvermittlung. Es gehe um mehr als das Pauken von ABC und Algebra. Mit den sozialpädagogischen Fachkräften investiere das Jugendamt gezielt in die Startchancen von Kindern und Jugendlichen. Die Schulsozialarbeit leistet also einen wichtigen Beitrag dazu, dass keiner zu kurz kommt. „Sie dreht an unterschiedlichen Stellschrauben, damit Benachteiligungen verschwinden und ist dann zur Stelle, wenn Leistungs- und Wettbewerbsdruck überhandnehmen“, so Markus Koch. Gerade für Schulabgänger seien die Fachkräfte wichtig: „Immerhin begleiten sie bei vielen den Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf.“

Auch bei Kriminalität, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus seien die Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen wichtige Ansprechpartner für die Jugendlichen. „Mit ihrer präventiven Arbeit bieten die Fachkräfte eine enorme Hilfe für die Schülerinnen und Schüler. Darin sehen wir einen Gewinn für das Schulklima.“, so Koch.

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