Werner Mitsch
Alle wollen zurück zur Natur. Nur keiner zu Fuß.
Klimaschutzfahrplan
Ein Klimaschutzfahrplan ist eine strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für Kommunen. Aufgabe eines Klimaschutzfahrplans ist es, konkrete Maßnahmen zur Erreichung der beschlossenen nationalen Klimaschutzziele zu benennen sowie den Klimaschutz als Bestandteil des kommunalen Umweltschutzes zu integrieren.
Inhalt und Aufbau
Klimaschutzkonzepte sind grundsätzlich nicht neu, wurden aber vor 2010 von nur wenigen Kommunen erarbeitet. Offenbar haben die Städte und Gemeinden die Notwendigkeit nicht erkannt. Zwischenzeitlich werden Klimaschutzkonzepte und Klimaschutzfahrpläne flächendeckend erstellt und umgesetzt.
Zu Beginn des Konzeptes steht die Bestandsaufnahme und die Analyse der Ist-Situation, gefolgt von der Feststellung bestimmter Rahmenbedingungen und einer Zielfindung. Ergebnis ist ein Maßnahmenkatalog, der in den nächsten Jahren umgesetzt werden muss. Dies wird in aller Regel von einer*m Klimaschutzmanager*in koordiniert.
Der Maßnahmenkatalog wird in enger Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Politik, Vereinen, den Bürger*innen und sonstigen relevanten Vertretern aus der Gesellschaft erarbeitet, wobei die Abstimmung des Konzeptes auf die spezifischen Gegebenheiten vor Ort von besonderer Wichtigkeit sind. Eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit ist ebenfalls ein relevanter Faktor für das Gelingen des Projekts. Nach Fertigstellung des Konzeptes, kann ein Antrag auf staatliche Förderung für notwendige Umsetzungsschritte gestellt werden. Die Konzepterstellung wird ebenfalls gefördert. Auch gefördert wird die Einrichtung der Stelle des/der Klimaschutzmanager*in.
Kernelemente eines Klimaschutzfahrplans:
- Analyse von Ist-Zustand und Potenzial
- Definieren geeigneter Maßnahmen
- Erstellen eines Zeitplans und Umsetzung
- Energie- und CO2-Bilanz
- Potenzialanalyse von Einsparmöglichkeiten und Effizienzsteigerung
- Katalog mit zielgruppenspezifischen Maßnahmen und Informationen
- Controlling-Instrument zur Prüfung der festgelegten Ziele
- Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit (Information, Mitarbeit, Transparenz)
Der Klimaschutzfahrplan der Stadt Kleve
Der Rat der Stadt Kleve hat am 9. April 2014 den Klimaschutzfahrplan der Stadt Kleve als städtebauliches Entwicklungskonzept und als handlungsorientierte Grundlage bei der künftigen Stadtentwicklung Kleves beschlossen.
Gemeinsam mit Ihnen hat die Stadt Kleve Ideen entwickelt, die ungenutzten Potenziale in den Bereichen Energieeinsparung, Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu ermitteln, zu quantifizieren und auch zu nutzen. Als Ergebnis ist ein Fahrplan entstanden, der die Gestaltung der zukünftigen lokalen Energie- und Klimaschutzaktivitäten für die Stadt Kleve beschreibt. Die Verknüpfung von kommunalem Handeln mit den Aktivitäten und Interessen aller städtischen Akteure zielt auf eine nachhaltige lokale, qualitativ hochwertige Klimaschutzarbeit ab.
2019 wurde die erste Fortschreibung des Klimaschutzfahrplans erarbeitet und vom Rat der Stadt Kleve beschlossen. Der Klimawandel an sich schreitet voran und stellt Staat und Gesellschaft vor immer neue Herausforderungen. Gleichzeitig sorgen Forschung, Wissenschaft und Technik für eine rasante Weiterentwicklung in Bezug auf mögliche Handlungsalternativen zur Erreichung der Klimaschutzziele sowie zur Vermeidung der Folgen des Klimawandels, so dass die Stadt Kleve es für sinnvoll erachtet, ihren Klimaschutzfahrplan auch zukünftig regelmäßig fortzuschreiben.