Das Ziel
Seit einigen Jahren verwandelt die Stadt Kleve intensive Rasenflächen sowie Brachflächen im gesamten Stadtgebiet in blühende Landschaften. Einst artemarme Flächen werden so zu einem Paradies für Insekten, aber auch für Kleinsäuger, Amphibien oder Vögel, die dort Nahrung und Verstecke finden.
Ziel ist es, den Artenschutz und die Biodiversität in Kleve zu stärken. Nebenbei können so auch noch Kosten bei der Pflege der Grünflächen eingespart werden, da diese naturnahen Flächen nur extensiv gepflegt werden müssen.
Um dem Thema mehr Gewicht zu verleihen, und um es auch einer breiteren Öffentlichkeit näher zu bringen, hat sich die Stadt Kleve entschlossen, Rasenflächen in unmittelbarer Nähe zum Rathaus zu extensivieren. Im Frühjahr 2022 erfolgte die Einsaat und schon wenige Wochen später zeigten sich erste positive Ergenbisse.
Insgesamt drei Flächen wurden so in der Wallgrabenzone in Insektenweiden verwandelt. Und um auch den Erfolg dokumentieren zu können, haben wir in Zusammenarbeit mit der NABU ein Insektenmonitoring durchführen lassen. Das Ergebnis finden Sie unten zum Download.
Dabei ist es wenig überraschend, dass die Artenzahl sich im Vergleich zur ursprünglichen Rasenfläche mehr als verdreifacht hat. Und dies bereits im ersten Jahr. Folgende Untersuchungen werden zeigen, dass sich die Diverstität in den nächsten Jahren noch deutlich erhöhen wird.
Insgesamt ein sehr erfreuliches Ergebnis, auf das sich aufbauen lässt. Nebenbei bemerkt sorgt ein kleines Hinweisschild dafür, dass die Bürger*innen der Stadt Kleve die notwendigen Informationen zu diesem Projekt erhalten, damit dem Irrtum, dass die Stadt Kleve diese Flächen nur vergessen hat zu mähen, vorgebeugt werden kann.
Wildblumenwiesen im Stadtgebiet
Aber die Flächen am Rathaus sind nicht die einzigen im Stadtgebiet von Kleve, die von den Umweltbetrieben in Kooperation mit dem Fachbereich 64 (Klimaschutz, Umwelt und Nachhaltigkeit) in den letzten Jahren in artenreiche Wildblumenwiesen umgewandelt worden sind. Mittlerweile finden sich im gesamten Stadtgebiet viele solcher Flächen. Und es sollen sukzessive noch viel mehr werden.
Auch in der Innenstadt werden zukünftig noch weitere naturnahe Flächen angelegt. Seien es weitere Wildblumenwiesen oder auch Stauden- und Gräserbeete. All diese Flächen sind zugleich auch Versuchsflächen, da es auch darum geht zu testen, welche Pflanzen am besten gerüstet sind, um den Folgen des Klimawandels (Hitze, Trockenheit) zu widerstehen.
Diese Maßnahme ist auch zu sehen im Zusammenhang mit dem vom Rat beschlossenen Konzept "Insektenfreundliches Kleve". Mit diesem Konzept hat sich die Stadt Kleve verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, die der Biodiversität und dem Artenschutz dienen. Das Umwandeln von Rasenflächen in Wildblumenwiesen ist dabei nur ein Baustein von vielen.
Und natürlich können auch Sie, in Ihrem privaten Bereich, so einiges tun für unsere Insekten. Auch im kleinsten Garten findet sich ein Platz für ein Insektenhotel, für eine Wasserstelle oder sogar für eine kleine Wildblumenwiese.
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