Der Preis gilt als „offizielles Aushängeschild“ und soll diejenigen ehren, die nachhaltig zum kulturellen Leben der Stadt beitragen bzw. beigetragen haben.
Mit dem Kulturpreis werden lebende natürliche Personen oder Personengruppen ausgezeichnet, sofern sie eine wirkliche Beziehung zur Stadt Kleve oder zum unmittelbaren deutsch/ niederländischen Grenzbereich haben und eine oder mehrere in Fachkreisen anerkannte hervorragende Arbeit(en) oder Leistung(en) in Bereichen der Kultur und/oder Wissenschaft erbracht und entsprechende Anerkennung gefunden haben oder deren bisherige Tätigkeit eine solche Anerkennung erwarten lässt.
Kontroverse über die Namensgebung des Preises
Zweifellos handelt es sich um einen denkwürdiger Preis, der den Namen des brandenburgischen Statthalters Kleves im 17. Jahrhundert, der zuvor in Brasilien unterwegs gewesen war und Kleve nach dem Dreißigjährigen Krieg internationales Flair zurückgab, trägt.
In den letzten Jahren stand allerdings die historische Vergangenheit des Johann-Moritz von Nassau-Siegen zunehmend in der öffentlichen Diskussion. Historische Untersuchungen sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Johann-Moritz von Nassau-Siegen seinerzeit in erheblicher Weise in Aktivitäten des Sklavenhandels eingebunden war und daraus nicht zuletzt auch persönlichen Profit geschlagen hat.
Aufgrund seiner noch heute sichtbaren Leistungen und seines Bekanntheitsgrades ist eine Löschung aus dem kulturellen Gedächtnis der Stadt nicht möglich und auch nicht erforderlich. Die politschen Vertreter im Rat der Stadt Kleve haben aufgrund der neuen Erkenntnisse über die persönliche Involvierung des Fürsten in den Sklavenhandel beschlossen, den Preis künftig "Kulturpreis der Stadt Kleve" zu nennen.
Der Kulturpreis der Stadt Kleve wird weiterhin als Aushängeschild für herausragendes Engagement innerhalb der Klever Kulturlandschaft beibehalten werden. Es soll somit keinesfalls um eine Abschaffung des Preises gehen. Ziel muss es vielmehr sein, dass Preisträgerinnen und Preisträger sich bedenkenlos mit der Auszeichnung identifizieren können und diese als wahre Anerkennung großen Schaffens verstehen.
Zitat Friedrich Gorissen in einem Beitrag für den WDR
Lebendige Kultur ist nun auch in der Kleinstadt nicht einfach da, sie muss hier genauso wie an jedem größeren Ort immer neu geschehen.
Verleihung
Der Kulturpreis wird als Förderpreis im Regelfall einmal in der Ratsperiode - möglichst zu deren Mitte - durch den Rat der Stadt Kleve aufgrund der Entscheidung eines Preisgerichtes verliehen.
Der Preis besteht aus einem Geldbetrag und einer vom Bürgermeister unterzeichneten Urkunde.
Die Verleihung nimmt der Bürgermeister im Rahmen eines Festaktes vor.
Die ersten Preisträger
Die ersten Preisträger waren die sogenannten drei Klever „G“: Friedrich Gorissen, Walter Gieseler und Fritz Getlinger.
Friedrich Gorissen wird nachgesagt, dass er für die kulturelle Vergangenheit Kleves, Walter Gieseler für lebendige, tradierte und moderne Musikkultur und Fritz Getlinger, für eine fotografisch-künstlerische Analyse der Gegenwart ausgezeichnet wurde.
Die Kulturpreisträger der vergangenen Jahre in der Übersicht
2023 - Drs. Guido de Werd
2017 - Theater im Fluss
2012 - Prof. Boguslaw Jan Strobel
2009 - Städtische Singgemeinde Kleve e.V.
2007 - Freundeskreis Museum Kurhaus Kleve & Koekkoek-Haus Kleve e.V.
2003 - Cinque Kleinkunst und XOX-Theater
1996 - Fritz Getlinger
1995 - Prof. Dr. Gieseler
1992 - Dr. Friedrich Gorissen