Im Folgenden wird die Funktionsweise der Kläranlage Kleve-Salmorth beschrieben. Neben der mechanischen und biologischen Reinigung findet eine Stickstoffelimination statt.
Die Nummerierung der Überschriften bezeichnen die Standorte der Bauwerke, die sich dem Luftbild entnehmen lassen.
1. Einlaufbauwerk
Der aus dem Hauptpumpwerk Kellen geförderte Abwasserstrom teilt sich im Zulaufgerinne in zwei Teilströme auf.
2. Rechenanlage
Die zweistraßige / zweispurige Rechenanlage besteht aus jeweils einem Grob– und einem Feinrechen, die hintereinander geschaltet sind. Die Spaltbreiten betragen 15 bzw. 3 mm.
Über Schneckenwellen gelangt das Rechengut in eine Waschpresse, wo es entwässert und damit volumenreduziert wird. Das Wasch– und Prozesswasser wiederum gelangt in den Zulauf.
3. Sandfang
Im ebenfalls zweistraßigen / zweispurigen, belüfteten Sand - und Fettfang werden zum einen absetzbare, mineralische Stoffe und zum anderen Schwimm– und Leichtstoffe aus dem Abwasser getrennt.
Der Schwimmschlamm wird täglich in ein Eindickerbecken überführt, wo dieser mit dem Überschussschlamm vermischt und gemeinsam maschinell entwässert wird.
4. Belebtschlammstraßen
Die biologische Reinigungsstufe besteht aus drei parallel angeordneten Belebtschlammstraßen, die jeweils in 6 Zonen räumlich unterteilt sind. Durch diese komplexe Verfahrensanordnung ist es möglich, gelöste, organische Schmutzstoffe, die im Abwasser enthalten sind, mit Hilfe von aeroben und anaeroben Bakterienstämmen abzubauen.
An den Beckensohlen angebrachte Silikon–Schlauchmembranen sorgen für einen feinblasigen Sauerstoffeintrag.
5. Ausgleichsbecken
Für hydraulische Spitzenbelastungen und für die Pufferung von Tagesschmutzfrachtspitzen sind neben den Belebungsbecken zwei hintereinander liegende Ausgleichsbecken angeordnet, die insgesamt ein Aufnahmevolumen von 6.200 m³ aufweisen.
6. Nachklärbecken
Aus der jeweils letzten Reinigungszone der Belebungsbecken fließt ein Schlamm– Wassergemisch über ein Verteilerbauwerk in vier Nachklärbecken hinein.
Der dort abgesetzte Schlamm wird durch Räumschilder in mittig angeordnete Trichter geschoben. Durch ein Vakuumsystem wird der Schlamm zu Rücklaufschlammpumpen geleitet, die diesen wieder in die Belebungsbecken zurückführen. Somit kann eine konstante Biomassekonzentration in den Belebungsbecken aufrechterhalten werden. Ein geringerer Teil des abgesetzten Schlammes wird als Überschussschlamm aus den Nachklärbecken abgezogen und den Eindickerbecken zugeführt. Nach dem Eindicken und Entwässern steht der Klärschlamm zur Verwertung bereit.
7. Hochwasserpumpwerk
Die freie Vorflut des gereinigten Abwassers aus dem Kläranlagenablauf in den Rhein ist bis zu einem Wasserstand von NN 7,00 m gewährleistet. Bei weiter steigendem Rheinpegel wird der gesamte Kläranlagenablauf über das Hochwasserpumpwerk geleitet. Dafür stehen insgesamt 6 Pumpen mit einer Förderleistung von 4.800 m³/h zur Verfügung.