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Kompostierung

Kompost ist ein hervorragendes Bodenverbesserungsmittel mit einem natürlichen Reichtum an Nährstoffen. Sie brauchen keinen weiteren Dünger. Bei der Kompostierung werden organische Abfälle zersetzt. Voraussetzung ist ein gutes Verhältnis von Sauerstoff, Feuchtigkeit und möglichst vielfältig zusammengesetztem Material. Nur in einem optimalen Lebensraum können sich Mikroorganismen rasch vermehren. Kompostiert wird z.B. in einem Lattenkomposter, einem Schnellkomposter oder auf Mulden.

Das Recht auf Ihrer Seite

Das Recht haben 'Eigentümer' auf ihrer Seite:

§ 906 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) besagt, dass Nachbarn Einwirkungen von anderen Grundstücken zu dulden haben, soweit diese unwesentliche oder wesentliche, aber ortsübliche Beeinträchtigungen hervorrufen. Der Komposthaufen sollte laut Nachbarschaftsgesetz NRW einen Abstand von mindestens 50 cm zur Grundstücksgrenze des Nachbarn aufweisen.

Wichtige Tipps zur Kompostierung

Es gilt:
Je vielfältiger das zu kompostierende Material, desto schneller verläuft der Verrottungsprozess und um so besser ist die Qualität des fertigen Kompostes.
Es sollte immer darauf geachtet werden, dass trockenes Material mit nassem und strukturarmes mit strukturreichem Material gemischt wird:

  • nasses Material: Küchenabfälle (bestehen bis zu 70 % aus Wasser)
  • strukturarmes Material: Rasenschnitt, Laub, Küchenabfälle
  • strukturreiches Material: Äste, Stroh, Reisig, Strauchschnitt

Es sollte auf ein gutes Kohlenstoff/ Stickstoffverhältnis (C/N-Verhältnis) geachtet werden: Kohlenstoff und Stickstoff sind wichtig für die an der Kompostierung beteiligten Organismen. Überwiegt ein Bestandteil, so wird der Rottprozess negativ beeinflusst.

  • Kohlenstoffhaltiges Material: Laub, Strauchschnitt
  • Stickstoffhaltiges Material: Rasenschnitt, Mist, Brennnessel

Küchenabfälle haben ein ideales C/N-Verhältnis.

Rasenschnitt vor Aufbringung auf dem Kompost zwei Tage anwelken lassen; dann nur in sehr dünnen Lagen vermischen mit reichlich Strukturmaterial, auf den Kompost geben. So wird eine Geruchsbildung verhindert.

Harte und sperrige organische Abfälle vorher zerkleinern, damit die Mikroorganismen bessere Angriffsflächen haben.

Den fertigen Kompost vor Verwendung durchsieben und die noch nicht verrotteten Bestandteile wieder auf den Kompost geben.

Erst Hilfe bei Problemen

Die Verrottung kommt nicht in Gang?

  • Das Material ist zu trocken: etwas anfeuchten.
  • Das Material enthält zu wenig Stickstoff: Rasenschnitt, Brennnessel zufügen.

Geruchsbildung schlechte Wärmeentwicklung?

  • Die Sauerstoffzufuhr ist nicht ausreichend, da der Kompost zu nass ist: trockene Erde oder Gesteinsmehl zufügen, um Feuchtigkeit und Geruch zu binden, Strukturmaterial zugeben.
  • Der Kompost ist zu sehr verdichtet: Kompost belüften, mehr Strukturmaterial hinzugeben.

Tiere am / im Komposter?

Bitte keine gekochten Essensreste auf den Kompost geben, sie können Mäuse und Ratten anlocken. Wenn bereits gekochte Essensreste auf dem Kompost sind, diese mit Erde abdecken.

Kompostierung mit dem Schnellkomposter

Die Eigenkompostierung ist ein ökologisch sinnvoller Beitrag zur Abfallverwertung, da bis zu 30 - 40 % des Abfalls kompostierbar ist.
Ein Schnellkomposter ermöglicht es Ihnen, auch ohne großen Garten Ihre organischen Abfälle zu verwerten.
Schnellkomposter erhalten Sie im Gartenfachhandel und Baumärkten.

Der Schnellkomposter sollte mit seiner gelochten Bodenplatte direkt auf dem Erdreich stehen.

Erdkontakt ist wichtig, damit die für den Kompostiervorgang notwendigen Mikroorganismen, Kleintiere und Würmer in den Komposter gelangen können. Steinplatten, Grassoden usw. sollten entfernt, der Boden etwas aufgelockert werden. Der Komposter darf aber nicht ins Erdreich einsinken, weil dann die Durchlüftung nicht mehr gewährleistet ist. Um die Durchlüftung im Komposter zu sichern, sollten Sie zunächst eine 5-10 cm dicke Schicht gröberen Materials (Zweige, Ast- und Strauchschnitt usw.) in Ihren Kompost füllen. Kompost oder Gartenerde als nächste Schicht liefert die für die Kompostierung notwendigen Mikroorganismen. Danach kann die Befüllung beginnen.

Im Komposter werden zeitweise Temperaturen von bis zu 60 - 70 °C erreicht. Dadurch werden Krankheitskeime abgetötet. Dennoch sollten kranke Pflanzen zur Sicherheit nicht in den Komposter gegeben werden, da nicht gewährleistet ist, dass diese hohen Temperaturen wirklich über einen ausreichenden Zeitraum gehalten werden können.

Samentragendes Wildkraut (Unkraut) sollte immer in der Mitte des Komposters eingebaut werden, da dort die höchste Temperatur herrscht.

Der Kompost sollte eine ausreichende Feuchtigkeit haben. Treten im Sommer längere Hitzeperioden auf, muss dem Kompost ggf. Wasser zugeführt werden.

Um eine gute Durchlüftung zu gewährleisten, sollten mit dem mitgelieferten Belüftungsstab mindestens einmal in der Woche die Schichten aufgelockert werden.

Um eine schnellere Verrottung zu erreichen, wird von den meisten Herstellern ein möglichst sonniger Standplatz empfohlen. Gerade im Frühjahr und Herbst werden bei einem sonnigen Platz günstigere Temperaturen als im Halbschatten erreicht.

Das gehört auf den Kompost


Küchenabfälle

  • alle ungekochten organischen Abfälle
  • Kaffee- und Teesatz (auch mit Filter)
  • Gemüseabfall
  • Eierschalen
  • Obstschalen (möglichst ungespritzt)
  • Haare
  • Nussschalen

Gartenabfälle

  • in kleinen Mengen Rasenschnitt
  • Laub
  • Obst
  • Wildkräuter (Unkraut)
  • Blumen
  • Baumnadeln
  • Baum-, Strauch- und Heckenschnitt
  • Stauden
Das gehört nicht auf den Kompost
  • kranke Pflanzen
  • gespritzte Schalen von Südfrüchten
  • gekochte Speisereste
  • Fäkalien
  • Windeln
  • Staubsaugerbeutel
  • behandeltes Holz
  • Zigarettenkippen
  • Glas
  • Metall
  • Kunststoffe
  • Bauschutt
  • Öl- und Farbreste
  • Knochen
  • Asche aus Holz und Kohle

Kompost richtig angewandt

Blumentöpfe, Balkonkästen
Reiner Kompost wird von Pflanzen oft nicht vertragen, deshalb sollten Sie den Kompost zur Hälfte mit Gartenerde oder Sand mischen.

Aussaaterde, Anzuchterde
Für Aussaaterde 9 Teile Sand mit 1 Teil Kompost mischen. Die Anzuchterde, in der Pflanzen nach dem Pikieren gesetzt werden, kann zu gleichen Teilen aus Sand und Kompost bestehen.

Zier- und Sportrasen
Zum Düngen im Frühjahr 2 l Kompost/qm über die Rasenfläche streuen. Eventuell im Herbst wiederholen. Einarbeiten ist nicht notwendig.

Gehölze, Ziersträucher
Bis zu 3 cm Kompost in die oberste Schicht einarbeiten.

Blumenbeete
Beim Setzen von Blumenzwiebeln der Pflanzenerde zur Hälfte Kompost beimischen. Bei weiterem Nährstoffbedarf Kompost auf die Beete geben und oberflächlich einharken (Kompost niemals untergraben).

Beim Pflanzen von ...
...Rosen
Kompost in die oberste Bodenschicht einarbeiten. Die gepflanzten Rosen werden mit einer Schicht von 2 cm Kompost versorgt. Im Herbst kann Kompost rund um die Pflanzen als Frostschutz angehäuft werden.

...Obstbäumen, Obststräuchern
Kompost in das Pflanzloch geben. Zur jährlichen Düngung 2 cm Kompost unter den Bäumen / Sträuchern aufbringen.
... Erdbeeren
Kompost zu einem Drittel der Pflanzerde beimischen. Später entweder im Frühjahr oder direkt nach der Ernte ca. 2 cm Kompost zwischen den Reihen aufbringen.

... Gemüse
Kompost im Frühjahr flächig aufbringen und unterhaken. Zusätzlich kann beim Pflanzen Kompost in die Saat- und Pflanzrillen eingestreut werden.