Der Fachbereich Jugend und Familie der Stadt Kleve lud am 28.09.2022 zum Fachtag der Arbeitskreise Frühe Hilfen und Kinderschutz ein. Thema dieses Netzwerktreffens war „Kinder und Krisen – Auswege und Chancen“. Fachbereichsleiter Traeder begrüßt die Anwesenden. Der Kämmerer und Erster Beigeordneter Klaus Keysers führte in seinem Grußwort in das Thema ein. Andrea Kamps als Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses der Stadt Kleve unterstrich in ihrem Grußwort, dass gerade die Jüngsten unserer Gesellschaft besonderen Schutz und Förderung bräuchten. Weiterhin stellte sie die kommenden Workshops nach dem Hauptvortrag vor.
Dann übergab Fachbereichsleiter Traeder das Mikrophon an Eva Schoofs. Sie war die Referentin des Hauptvortrags. Frau Schoofs führte aus, dass Eltern, Betreuerinnen und Betreuer als Vorbild eine wichtige Funktion für die Kinder und Jugendlichen haben. Anhand der vier Grundbedürfnisse nach Dirk Eilert - Orientierung und Kontrolle, Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz, Bindung sowie Lustgewinn und Unlustvermeidung - beschreibt sie, wie uns Ängste, Wut und Trauer lähmen und uns handlungsunfähig machen. Mit Entspannung, Stolz, Dankbarkeit und Ehrfurcht gewinnt man seine Selbstwirksamkeit wieder zurück. Mit praktischen Tipps für das Handeln in akuten Krisensituationen rundet Frau Schoofs ihren Vortrag ab. Die rund 60 Teilnehmenden applaudierten für den humorvollen und kompetenten Vortrag.
In anschließenden 30-minütigen Workshops wurde auf das Thema praxisbezogen eingegangen.
Im Workshop von Frau Schoofs wurde das Mesource®-Meeting zur generativen Ressourcenaktivierung als Methode vorgestellt und ausprobiert, sodass alle Teilnehmer im Anschluss die Möglichkeit haben, die Methode selber anzuwenden.
Deborah Ehlers und Sebastian Alosery nannten ihren Workshop "Krise in der Jugendhilfe - Stabilisation". Die beiden Fachkräfte vom Anna-Stift erläutern praktische Ansätze mittels Gerüchen und Body-to-Brain-Übungen zur Stabilisierung von Kindern und Jugendlichen.
In einem weiteren Workshop berichtete Dagmar Nieke von dem Projekt Raumstation, das bereits an vielen Schulen etabliert ist. Raumstation ist ein Ort, an dem Kinder durchatmen, verschnaufen und neue Kraft schöpfen können.
An einem Beispiel zeigt Dr. Maren Krüger von der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bedburg-Hau auf, wie kreative Lösungen als Frühe Hilfen in der Krisenintervention genutzt werden.
Neben dem fachlichen Input gab es auch reichlich Zeit, sich mit Kollegen aus den Frühen Hilfen und der Jugendhilfe auszutauschen. Auch wurden Kontakte zu neuen Kolleginnen und Kollegen geknüpft. Bei einem Markt der Möglichkeiten gab es reichlich Informationen über Angebote des Anna-Stiftes, der Frühförderstelle, des Caritas-Verbandes, der Beratungsstelle für Ehe-, Familien und Lebensfragen, des Bunten Kreises Kleverland und der Familienbildungsstätte Kleve.
Das Orga-Team - bestehend aus Katrin Heyl, Holger Brauer, Stephan Billen und Raul Bierbaum - bedankt sich zum Abschluss bei allen Referenten sowie allen Helfern für diesen gelungenen Fachtag!