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Einzelhandelskonzept

Verschiedene Klemmbretter mit Unterlagen

Zur Steuerung der Einzelhandelsentwicklung in Kleve ist vom Rat am 09.10.2019 ein Einzelhandelskonzept beschlossen worden. Ziel ist es, die bestehenden Stadt- bzw. Stadtteilzentren zu schützen und weiterzuentwickeln und gleichzeitig die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Dies geschieht hauptsächlich durch die Ausweisung von Zentralen Versorgungsbereichen und die Aufstellung einer Sortimentsliste mit einer Auflistung von nahversorgungs-, zentren- sowie nicht-zentrenrelevanten Sortimenten. Durch die genaue Zuordnung, welche Sortimente in welchen Bereichen der Stadt zulässig bzw. unzulässig sind, können negative Entwicklungen verhindert werden – vorausgesetzt, es findet eine entsprechende Umsetzung in der Bauleitplanung statt. Das im Einzelhandelskonzept enthaltene Zentrenkonzept sieht einen Zentralen Versorgungsbereich im Hauptzentrum Innenstadt, im Nebenzentrum EOC/Hoffmannallee sowie in den Nahversorgungszentren Kellen und Tönnissen-Center/Materborner Allee vor. Weitere Informationen können dem Einzelhandelskonzept im Downloadbereich entnommen werden.

In den zentralen Versorgungsbereichen sollen Einzelhandelsbetriebe aber auch Dienstleistungsangebote konzentriert untergebracht werden. Das bedeutet auch, in den übrigen Bereichen des Stadtgebietes können sich Einzelhandelsbetriebe nur eingeschränkt ansiedeln. Das betrifft vor allem großflächigen Einzelhandel mit einer Verkaufsfläche von über 800 m².

Die Ergebnisse der Analyse des Einzelhandelsstandortes Kleve und die konzeptionellen Vorschläge zur Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes der Stadt Kleve sollen auch als Empfehlungen für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes und für Festsetzungen in Bauleitplänen genutzt werden. Die Stadt Kleve weist eine Einzelhandelsausstattung auf, die eine hohe regionale Ausstrahlungskraft entfalten kann, was der Stellung Kleves als Mittelzentrum entspricht. Dabei sind Kaufkraftzuflüsse vor allem aus den Nachbarkommunen Bedburg-Hau, Kranenburg, Goch und Kalkar gegeben. Im Rahmen einer Kfz-Kennzeichenzählung auf zentralen innerstädtischen Parkplätzen konnte ein niederländischer Kundenanteil von ca. 25 % ermittelt werden. Die Innenstadt übernimmt dabei Leitfunktionen durch eine differenzierte Einzelhandelsausstattung. Hier konzentrieren sich vor allem zentrenprägende Angebote im Bereich Bekleidung, Schuhe, Sport, Elektrowaren/ Unterhaltungselektronik sowie kleinteilige ergänzende Sortimente (Parfümeriewaren, Bücher, Schreibwaren- und Spielwaren, GPK/ Haushaltsgegenstände, Haus- und Heimtextilien sowie Optik, Uhren und Schmuck), sodass die Innenstadt ihrer Funktion innerhalb der Stadt gerecht wird. Ergänzt wird die Innenstadt durch drei weitere Zentrale Versorgungsbereiche mit unterschiedlichen Funktionen: Nebenzentrum EOC / Hoffmannalle, Nahversorgungszentrum Tönnissen-Center / Materborner Allee und das Nebenzentrum Kellen / Emmericher Straße.

Der Zentrale Versorgungsbereich am EOC ist durch Fachmärkte geprägt, die eine Ergänzung zum innerstädtischen Einzelhandelsangebot herstellen, ohne dass eine räumliche Verbindung besteht. Es handelt sich um einen räumlich isolierten Ergänzungsstandort, der Versorgungsfunktionen bei nahversorgungsbezogenen Angeboten, bei Bekleidung, Schuhen, Sport, Schreibwaren, Spielwaren/ Babybedarf sowie Küchen/ Einrichtungsbedarf sicherstellt.

Die beiden Nahversorgungszentren sind überwiegend auf nahversorgungsrelevante Sortimente ausgerichtet. Ergänzt wird die Nahversorgung durch weitere Einzelstandorte (Lebensmittelmärkte und Discounter) im Stadtgebiet, die keinem Zentralen Versorgungsbereich zugeordnet werden. Die kleineren Stadtteile verfügen nur über eine ausschnittweise wohnungsnahe Versorgung, für die aufgrund des Einwohnerpotenzials auch nur begrenzte Entwicklungspotenziale bestehen.

Grundsätzlich hat eine bedarfsgerechte Einzelhandelsversorgung ohne größere Angebotsdefizite. Insbesondere die Innenstadt kann eine übergemeindliche Ausstrahlung entfalten. Zur Stabilisierung und Weiterentwicklung der Innenstadt als Einkaufsstandort ist eine Diversifizierung des zentrumstypischen Angebotes u. a. um kompetente Bekleidungs- und Schuhanbieter sinnvoll. Im Bereich der Elektrowaren/ Unterhaltungselektronik sollte vor allem eine moderate betriebliche Weiterentwicklung der ansässigen Betriebe erfolgen. Dies sollte mit einem Ausschluss von Betrieben mit zentrenrelevanten Kernsortimenten an Standorten außerhalb der Zentralen Versorgungsbereiche einhergehen, um durch die Vorrangstellung des Hauptzentrums eine innenstadtbezogene Entwicklung zu unterstützen.

Angesichts der erhobenen Daten bestehen in der Stadt nur noch geringe Entwicklungspotenziale in einer weiteren Diversifizierung der wohnungsnahen Versorgung, die sich auf eine Weiterentwicklung der bestehenden Lebensmittelmärkte beziehen. Diese ergeben sich vor allem aus dem steigenden Flächenbedarf der Betriebe und sollten auf die Zentralen Versorgungsbereiche und sonstige geeignete wohnungsnahe Standorte gelenkt werden.

Die Entwicklungsperspektiven der dezentralen Einzelhandelsstandorte liegen vor allem in einer Bestandssicherung der Versorgungsstrukturen und einer Weiterentwicklung durch Betriebe mit nicht-zentrenrelevanten Angeboten. Insbesondere im Bereich Möbel/ Einrichtungsbedarf sind mit Blick auf die regionale Wettbewerbssituation Ergänzungen möglich.