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Klimawandelanpassung

Marie von Ebner-Eschenbach

Was wir heute tun entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.

 

Klimawandelanpassung

Die weltweite Erwärmung hinterlässt schon jetzt deutliche Spuren. Ob Überflutungen oder Brände, ob Hitze oder Dürren, den Folgen des Klimawandels müssen Maßnahmen entgegengesetzt werden, die generell als Maßnahmen zur Klimawandelanpassung bezeichnet werden. Klimawandelanpassung verfolgt also das Ziel, auf die bereits eingetretenen Änderungen des Klimas zu reagieren mit dem Ziel, sich zu arrangieren und auf zu erwartende Änderungen so einzustellen, dass zukünftige Schäden so maximal vermieden werden können.

In diesem Zusammenhang wird zwischen einer reaktiven und einer proaktiven Vorgehensweise unterschieden. Die Anpassung betrifft sowohl soziale als auch natürliche Systeme. Man spricht auch von der Anpassung (oder Adaptation) an den Klimawandel, der Klimafolgenanpassung oder kurz von Klimaanpassung.

Die Möglichkeiten der Klimawandelanpassung sind weltweit sehr unterschiedlich. So hängt die Anpassungsfähigkeit eines Landes von verschiedensten Parametern ab. Die ökonomische Leistungsfähigkeit spielt genauso eine große Rolle wie die Staatsform und der Wissensstand in der Gesellschaft. Nicht zuletzt spielt auch die Akzeptanz der Bevölkerung für solche Maßnahmen eine wichtige Rolle, ganz abgesehen vom generellen Entwicklungsstand eines Landes.

Klimawandelanpassung in Deutschland

Anpassung an die globale Erwärmung ist nur begrenzt möglich. Die Wissenschaft hat mittlerweile nachgewiesen, dass für manche Ökosysteme bereits bei 1,5 Grad Erderwärmung ein Kipppunkt erreicht wird, an dem das System irreparablen Schaden nimmt. Und je weiter die Erwärmung voranschreitet, desto komplexer und aufwändiger werden die Anpassungsmaßnahmen.

Kommunen, und damit auch Kleve, gehören zu den Schlüsselakteuren bei der Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen. Kommunen übernehmen zentrale Aufgaben der Daseinsvorsorge wie beispielsweise die öffentliche Trinkwasserversorgung, die Abwasserentsorgung, präventiven Hochwasserschutz, die Energieversorgung und die Bereitstellung kommunaler Verkehrsinfrastruktur sowie von Grün-, Freizeit- und Sportflächen. Damit hat die Stadt Kleve vielfältige Möglichkeiten, Klimawandelanpassung zu betreiben.

Von erheblicher Bedeutung ist die Unterstützung des Engagements von lokalen Akteuren und Initiativen. Förderprogramme zur Unterstützung klimawandelanpassungsrelevanter Maßnahmen ist eine weitere Option.

Doch um diese Aufgabe zu meistern bedarf es, neben den Kommunen, des Engagements aller Teile der Gesellschaft. Politik, Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen müssen an einem Strang ziehen.

Die Politik

Klimawandelanpassung ist ein essentiell wichtiges politisches Thema, das mit Hochdruck mit verschiedenen Maßnahmen auf allen Ebenen vorangetrieben wird. Die Bundesregierung hat im Dezember 2008 die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) beschlossen. 2011 folgte der Aktionsplan Anpassung, der Schritte zur Weiterentwicklung und Umsetzung der DAS festlegte. 2015 wurde ein Fortschrittsbericht zur Strategieumsetzung veröffentlicht. NRW hat die im Jahre 2009 entwickelte Klimaanpassungsstrategie 2015 im Klimaschutzplan NRW fortgesetzt. Eine europäische Anpassungsstrategie wird seit 2013 umgesetzt. Viele weitere Maßnahme und Programme werden folgen müssen.

Unternehmen

Auch Unternehmen sind in verschiedenster Weise vom Klimawandel betroffen. Wassermangel kann zu Engpässen in der Produktion führen und steigende Temperaturen verändern Produktionsbedingungen. Extremwetterereignisse können Lieferketten unterbrechen und für erhebliche Schäden bei der Infrastruktur führen. Hitze beeinflusst das Wohlbefinden und die Arbeitsproduktivität von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und führt unweigerlich zu Minderleistungen. Dabei haben unterschiedliche Wirtschaftssektoren mit verschiedenen Klimafolgen zu rechnen. Branchenspezifische Strategien und Maßnahmen müssen entwickelt werden.

Privatpersonen

Nicht zuletzt kann und muss sich jeder Einzelne an den Klimawandel anpassen. Wir können beispielsweise Häuser verschatten, wenn sie sich im Sommer zu sehr aufheizen oder unsere Urlaubsgewohnheiten und Tagesroutinen dem veränderten Klima anpassen. Einfache Verhaltensänderungen im Alltag können eine große Wirkung haben. So kann jeder dafür sorgen, dass z.B. der Versiegelungsgrad des Grundstücks möglichst geringgehalten wird. Und auch viel Grünpersönlichen Umfeld schafft Linderung bei zu großer Hitze.

Kleve und die Klimawandelanpassung

Auch die Stadt Kleve stellt sich dieser Herausforderung, um seinen Bewohner*innen auch zukünftig die Voraussetzungen zu bewahren, dass man in Kleve gefahrlos und gesund leben und arbeiten kann. Dass dies eine große Herausforderung ist liegt auf der Hand. Aber es liegt auch in unserer Hand, die Herausforderung anzunehmen und bestmöglich zu meistern. Es bleibt uns auch nichts Anderes übrig. Ein neues Denken und ein neues Handeln werden notwendig sein, um auf die sich ständig verändernden Herausforderungen, die uns der Klimawandel bescheren wird und bereits beschert, adäquat zu reagieren.

Neben vielen Einzelmaßnahmen, die bereits jetzt von der Stadt Kleve initiiert und umgesetzt wurden, gibt es seit dem Jahr 2024 ein Klimawandelanpassungskonzept, welches als Leitfaden für notwendige und sinnvolle Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel dienen wird. Inhalte des Konzepts sind:

  • Bestandsaufnahme der kommunalen Systeme und ihrer Beeinflussung durch das Klima
  • Konkrete Betroffenheiten
  • Kommunale Gesamtstrategie für Klimawandelanpassung
  • Akteursbeteiligung
  • Maßnahmenkatalog
  • Verstetigungsstrategie
  • Controlling-Konzept
  • Kommunikationsstrategie

Die Stadt Kleve hat eine Förderung für das Vorhaben "ANK-DAS-A.2: Umsetzung eines Konzepts zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz für die Stadt Kleve" (Förderkennzeichen 67DAAN0682) im Jahr 2024 beantragt und bewilligt bekommen. Der Bewilligungszeitraum der Förderung läuft vom 01.08.2024 bis zum 30.06.2024. In diesem Zuge konnte eine Klimaanpassungsmanagerin eingestellt werden, um die Umsetzung des Vorhabens, genauer des Klimawandelanpassungskonzeptes, zu realisieren.