
Die Stadt Kleve stellt sich dem Strukturwandel mit einem stabilen und zukunftsorientierten Betreuungsangebot. In seiner jüngsten Sitzung hat der Jugendhilfeausschuss grünes Licht für insgesamt 2.020 Betreuungsplätze in Klever Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege gegeben.
„Seit 2022 gehen die Geburtenzahlen in Deutschland deutlich zurück“, erklärt Markus Koch, Leiter des Jugendamtes der Stadt Kleve. Dies habe unmittelbare Auswirkungen auf die Planung der Kindertagesbetreuung. „Trotz möglicher Schwankungen rechnen wir vorerst nicht mit einem signifikanten Rückgang der Betreuungsplätze.“ Kleve profitiere von seiner Attraktivität als Mittelzentrum der Region.
Strukturwandel in der frühkindlichen Betreuung
Aktuell zeigt sich eine bemerkenswerte Entwicklung: Noch nie waren so viele unter Dreijährige in Kindertageseinrichtungen untergebracht wie in diesem Kitajahr. Erstmals übersteigt der Anteil der U3-Kinder in Kitas den der Kindertagespflege. „Unsere Planungen orientieren sich stark an den Wünschen der Eltern“, so Koch weiter. In der Kindertagespflege liegt der Fokus nun auf qualitativer Weiterentwicklung.
Auch bei den Betreuungszeiten gibt es strukturelle Veränderungen. Der kontinuierliche Ausbau von Ganztagsplätzen in Kitas wurde gestoppt. Seit Ende 2023 gilt eine Obergrenze von 56 % Ganztagsplätzen, beschlossen vom Jugendhilfeausschuss. „Viele Kita-Träger stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen – es fehlt schlicht an Personal, um eine flächendeckende Übermittags- oder Ganztagsbetreuung sicherzustellen“, erklärt Koch. Eine flexiblere Gestaltung der Betreuungszeiten könnte Abhilfe schaffen: Familien, die individuelle Buchungszeiten wählen können, benötigen im Durchschnitt weniger Betreuungsstunden als Eltern mit festen Kita-Zeiten.
Zukunftsprojekte für die frühkindliche Betreuung in Kleve
Die Stadt Kleve setzt weiterhin auf eine nachhaltige Entwicklung der Betreuungsangebote. In den kommenden Jahren entstehen Ersatzbauten für die Kitas St. Lambertus (Donsbrüggen), St. Anna (Materborn) und Arche Noah (Kellen). Alle drei Einrichtungen befinden sich in der Trägerschaft katholischer Kirchengemeinden. Zudem ist in der Unterstadt die Planung einer neuen Kita in freier Trägerschaft in vollem Gange.
Mit diesen Maßnahmen stellt sich die Stadt Kleve den Herausforderungen des Strukturwandels und sorgt für ein bedarfsgerechtes und zukunftsfähiges Betreuungsangebot.