Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu, Weihnachten und der Jahreswechsel stehen vor der Tür. Wir freuen uns auf Feiern im Familien- und Freundeskreis, auf die geruhsame Zeit zwischen den Jahren. Wir haben viele Ereignisse erlebt – gute wie schlechte – und trotzdem frage ich mich, wo das Jahr geblieben ist. Mit dem Beginn eines neuen Jahres verknüpfen sich, auch wenn eigentlich nur die Jahreszahl wechselt, stets doch bestimmte Erwartungen. Und ich wünsche Ihnen, dass Ihre persönlichen Vorstellungen und Hoffnungen für 2025 in Erfüllung gehen. Die geruhsame Zeit zwischen den Jahren ist ein guter Moment, die letzten Monate noch einmal Revue passieren zu lassen und sich auf das kommende Jahr einzustimmen. Viele Menschen ziehen eine persönliche Bilanz, viele blicken auf Ereignisse und Entwicklungen zurück, die allgemein von Bedeutung sind.
Das Jahr 2024 hat uns auf vielen Ebenen herausgefordert: Unsere Gedanken sind besonders bei denjenigen, die in Unfrieden, Krieg und Terror sowie Konflikten leben und leiden müssen. Der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert inzwischen nahezu drei Jahre an. In Nahost nehmen die Kriege und Konflikte kein Ende. All den Betroffenen gilt deshalb unser ganzes Mitgefühl! Als Kommune wenden wir derzeit alle verfügbaren Kräfte auf, um den ankommenden Flüchtlingen aus den Krisengebieten hier eine menschenwürdige Unterbringung zu ermöglichen. Ich bin froh, dass wir es bisher vermeiden konnten, Turnhallen oder andere größere Objekte zu Notunterkünften umzufunktionieren. Wie lange uns das noch gelingt, vermag ich heute nicht zu sagen. Um aber hier in Deutschland wirklich anzukommen, benötigt es mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Sprache, Arbeit, Bildung – kurz: Teilhabe am gesellschaftlichen Miteinander. Das könnten wir nicht bewerkstelligen ohne die zahlreichen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräfte, die unermüdlich im Einsatz sind. Ihnen allen gebührt mein großer Dank!
Doch vergessen wir auch nicht diejenigen, die in unserer Gesellschaft unter Gewalt oder Armut leiden oder aus anderen Gründen am sogenannten Rand der Gesellschaft stehen. Auch die Problematik der Kinderarmut wird in Kleve thematisiert. Der Rat der Stadt Kleve hat am 11.12.2024 das Gewaltschutzkonzept der Stadt Kleve beschlossen. Ziel ist es, den Schutz von Menschen vor Gewalt zu stärken. Das Konzept richtet sich an die Stadtverwaltung sowie an alle Akteure und die gesamte Bürgerschaft der Stadt Kleve.
Die Krisen der Welt sowie die schlechte Wirtschaftslage spüren wir auch bei unseren Finanzen: Bauprojekte werden teurer als geplant, Zuschüsse und Fördermittel von Land und Bund fließen nicht mehr so üppig. Gleichzeitig erfordern zusätzliche Aufgaben auch zusätzliches Personal in der Verwaltung. Das alles setzt unseren Haushalt für die kommenden Jahre stark unter Druck. Wir müssen uns genau anschauen, wofür wir Geld ausgeben und wofür nicht.
Trotz der schwierigen Umstände haben wir viele Erfolge erzielt.
So konnten wir in 2024 die Neubauten und Sanierungen der Schulen fortsetzen und sie werden auch in den nächsten Jahren weiterhin zielstrebig umgesetzt. Der Schulhof an der Montessorischule wurde eingeweiht. Einen ersten Spatenstich konnten wir an der St. Michael-Grundschule in Reichswalde vornehmen. Am Konrad-Adenauer-Gymnasium konnten wir im November das Richtfest am neuen Standort begehen. An dieser Stelle darf ich den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums zur Verleihung der Ehrenamtsmedaille des Landtages NRW gratulieren. Auch die Joseph Beuys Gesamtschule konnte erneut ausgezeichnet werden, da sie als Euregioprofil-Schule rezertifiziert wurde.
Außerhalb der Schulbauten gab es einen weiteren ersten Spatenstich, nämlich am Feuerwehrgerätehaus in Materborn. Hierbei handelt es sich um das achte neue Feuerwehrgerätehaus, das im Rahmen der Umsetzung des Brandschutzbedarfsplanes gebaut wird.
Auch die Planungen und der Ausbau unserer Sportzentren schreiten weiter voran. So gab es auch im Sportzentrum Oberstadt den symbolischen ersten Spatenstich für das Funktionsgebäude. Ich hoffe, dass bald auch die Einweihung dieses Gebäudes folgen kann und das Sportzentrum Oberstadt in seiner Gesamtheit seiner Bestimmung übergeben werden kann.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
natürlich durften wir in diesem Jahr einen weiteren großen Erfolg feiern: Kleve richtet im Jahr 2029 die Landesgartenschau aus! Durch die Landesgartenschau 2029 haben wir die Möglichkeit, unsere Stadt nachhaltig zu gestalten, aber auch stolz zu präsentieren. Die Landesgartenschau kann Kleve langfristig verändern, zukunftsfähiger machen und lang geplante Ideen im Zeitraffer umsetzen. Viele Besucherinnen und Besucher, zahlreiche Events, einzigartige Gartenanlagen und eine attraktive Innenstadt - all das verspricht die Ausrichtung einer Landesgartenschau in Kleve. Durch die Ausrichtung der Landesgartenschau werden wir in Kleve schaffen, was bleibt und unsere Heimat an die Herausforderungen der Zukunft anpassen. Hierzu konnte inzwischen bereits die Landesgartenschau Kleve 2029 gGmbH und auch ein entsprechender Förderverein gegründet werden. Mir ist wichtig, dass unsere Landesgartenschau eine Landesgartenschau für alle Bürgerinnen und Bürger wird. Damit sind wir auf die Ideen, Kreativität und das Engagement von allen Interessierten angewiesen. Mit dem Förderverein möchten wir ein Netzwerk aufbauen, um viele Menschen zusammenzubringen, die die Landesgartenschau in Kleve mit Leben füllen. Sollten Sie Interesse an einer Mitwirkung haben, melden Sie sich gerne an. Ich darf schon jetzt auf die geplante Jahreshauptversammlung des Fördervereins Ende Januar 2025 hinweisen. Sie sind herzlich eingeladen, dem Förderverein beizutreten. Wir freuen uns hierbei über Ihre Unterstützung.
Die Stadt Kleve hat eine weitere Auszeichnung erhalten, denn Kleve darf den Titel Fairtrade-Stadt für weitere zwei Jahre tragen. Außerdem konnten wir viele Maßnahmen des fortgeschriebenen Klimaschutzfahrplans sowie des Mobilitätsentwicklungskonzeptes umsetzen. Erstmalig fand in diesem Jahr die Europäische Mobilitätswoche mit vielen Aktionen und Informationen statt. Im August konnten wir die Radstation am Bahnhofsplatz eröffnen. Sie trägt dazu bei, an der Mobilstation Bahnhof Kleve alle wesentlichen Verkehrsmittel zu vereinen und zu vernetzen. Dort treffen Bus, Bahn, Rad, Auto samt Car-Sharing und Taxiständen sowie wesentliche fußläufige Verbindungen in die Klever Innenstadt aufeinander. Für die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Kleve wurde ein Handlungsprogramm erarbeitet. Auch in diesem Jahr konnten wir in Kooperation mit der Hochschule Rhein-Waal den Nachhaltigkeitspreis „Klever Birne“ verleihen. Außerdem stand und steht weiterhin die Kommunale Wärmeplanung im Fokus. Gemeinsames Ziel mit den Stadtwerken Kleve ist die Entwicklung eines Wärmeplans für Kleve, um die Energieversorgung in unserer Stadt nachhaltiger, effizienter und kostengünstig zu gestalten.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ich denke, wir haben in diesem Jahr erneut gezeigt, dass wir auch in turbulenten Zeiten innovative und nachhaltige Wege finden, um unsere Ziele zu erreichen. Dies ist nicht zuletzt dem Engagement vieler Menschen hier in Kleve zu verdanken. Sei es in den verschiedenen Vereinen, bei der Freiwilligen Feuerwehr oder bei den sozialen Organisationen – ohne den Einsatz und auch die Kreativität der ehrenamtlich aktiven Kleverinnen und Klevern wäre unser Leben ärmer. Dieses Ehrenamt wurde durch die sechste Verleihung des Heimatpreises gewürdigt. Unzählige Vereine, Initiativen, Selbsthilfegruppen und nachbarschaftliche Hilfsangebote gestalten das Zusammenleben in unserer Stadt. Sport, Kultur, soziale Aktivitäten, Freizeit und Geselligkeit, Musik und viele Bereiche mehr zeigen die Vielfalt des Klever Engagements. Ich gratuliere den diesjährigen Preisträgern und Vereinen: der Jugendfeuerwehr der Stadt Kleve, dem „Kellener Heimat-und Kulturverein Cellina e.V.“ und dem „Mosaik Familienkundliche Vereinigung für das Klever Land e.V.“.
Wir konnten in diesem Jahr auch viele kulturelle Highlights genießen. So sind unter anderem seit dem 27.10.2024 die beiden Ausstellungen „KOSMOS“ und „House of Mataré“ von und über Ewald Mataré im Museum Kurnaus zu sehen. Zur Ausstellungseröffnung machte auch Ministerin Ina Brandes auf die große Bedeutung aufmerksam, handelt es sich hierbei doch um die bisher größte Ausstellung über das Leben und das Werk Ewald Matarés. Einen weiteren hohen Besuch durch die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas erlebten wir am 06.10.2024 beim Gedächtnis- und Friedenskonzert der Städtischen Singgemeinde anlässlich des 80. Jahrestages zum Gedenken an die Zerstörung der Städte am Niederrhein.
„Tierisch gut“ entwickelt sich weiterhin der Klever Tiergarten. Zum 65. Jubiläum des Tiergartens begeisterten die berühmten China Lights über 60.000 Gäste mit ihren LEDs und leuchtenden Laternen und sorgten für ein ganz besonderes Flair. Wir können uns schon jetzt auf eine Wiederholung im nächsten Jahr freuen. Mit der neuen begehbaren Anlage in Form einer kleinen Westernstadt haben die Präriehunde eine neue Aufenthaltsfläche erhalten und auch die ersten zwei Rentiere konnten im Familienzoo einziehen. Auch im kommenden Jahr dürfen wir uns über weitere Neuheiten und Veranstaltungen freuen.
Im November eröffnete das Quartiersbüro in der Klever Oberstadt, welches ein Dreh- und Angelpunkt für die vielfältigen Aktivitäten in der Oberstadt ist, die das SOS-Kinderdorf Niederrhein für und mit den Anwohnern umsetzt.
An dieser Stelle darf ich noch einmal dem Präsidenten der Hochschule Rhein-Waal, Herrn Prof. Dr. Oliver Locker-Grütjen zu seiner Wiederwahl für die zweite Amtszeit gratulieren.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
leider gab es für uns alle im vergangenen Jahr nicht nur fröhliche Anlässe, sondern wir mussten auch mit traurigen Verlusten kämpfen, sei es im Familien- oder Freundeskreis, am Arbeitsplatz oder in anderen Bereichen. Ich möchte diese Zeilen nutzen, um gemeinsam all den in diesem Jahr Verstorbenen zu gedenken. Die Stadt Kleve hat in diesem Jahr viele bedeutungsvolle Personen verloren. Wir mussten uns von unserem Ehrenbürger Wilhelm Diedenhofen und unseren ehemaligen Stadtdirektoren Dr. jur. Hans Herrmann Schröer und Manfred Palmen verabschieden, ebenso von unserem ehemaligen Beigeordneten Dr. Wilhelm Pfirrmann und nicht zuletzt von unserer kürzlich, unerwartet verstorbenen Bürgermeisterin a. D. Sonja Northing, mit der wir eine geschätzte Führungspersönlichkeit und eine besondere Person, die der bedeutenden Aufgabe mit Freude, Offenheit und Herzblut nachgegangen ist, verloren haben. Ich spreche den Angehörigen aller Verstorbenen mein aufrichtiges Mitgefühl und tiefste Anteilnahme aus.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wir blicken auf ungewöhnliche, mitunter auch anstrengende Wochen und Monate zurück, sowohl im Privaten als auch im Beruflichen. Umso mehr haben wir uns jetzt alle eine kleine Atempause verdient. Kommen Sie zur Ruhe, genießen Sie Zeit mit Ihren Lieben und schöpfen Sie Kraft für das Kommende. Lassen Sie uns auch im kommenden Jahr mit Offenheit und Flexibilität auf Veränderungen reagieren. Die auf uns zukommenden Herausforderungen werden auch 2025 nicht weniger werden, aber ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam stark genug sind, um diesen entgegenzutreten und diese erfolgreich zu meistern. Unsere Fähigkeit, uns anzupassen und in schwierigen Zeiten zusammenzuhalten, wird uns auch in Zukunft leiten und stärken. Lassen Sie uns gemeinsam an einer lebenswerten und erfolgreichen Zukunft arbeiten. Ich freue mich auf die vielen Veranstaltungen und die Begegnungen mit Ihnen. Es wird auch im kommenden Jahr viele wertvolle Momente in unserer schönen Stadt geben.
Das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel möchte ich zum Anlass nehmen, um all denen zu danken, die daran mitgearbeitet haben, unsere Stadt lebens- und vor allem liebenswert zu gestalten. Mein Dank gilt besonders Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, die sich auf karitativem, sportlichem und kulturellem Gebiet in Kirchen, Vereinen, Verbänden, Institutionen und Initiativen beruflich oder ehrenamtlich engagiert haben. Ich danke den Erzieherinnen und Erziehern, den Lehrkräften unserer Schulen sowie den Teams von Rettungsdiensten, Arztpraxen und Kliniken sowie den Pflege- und Altenheimen, bei der Polizei und den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren herzlich für das engagierte Arbeiten und ihren hohen Einsatz. Sie alle sind zum Wohle unserer Gemeinschaft aktiv. Tagtäglich. Ihnen gebührt unser aller Respekt. Nicht zuletzt danke ich den Mitgliedern des Stadtrats, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung, den Umweltbetrieben sowie den Stadtwerken. Sie alle sind das Rückgrat unserer Gesellschaft und machen mich stolz, Teil dieses großartigen Teams zu sein.
Doch jetzt wünsche ich Ihnen, dass es Ihnen vor allem in diesen Tagen rund um Weihnachten gelingt, sich einfach auf das Wesentliche in unserem Leben zu konzentrieren: weitermachen, egal, was kommt; lachen, so oft wir nur können; lieben, bedingungslos und von ganzem Herzen. Alles andere ist nebensächlich. Genießen Sie zusammen mit Ihren Liebsten ein paar besinnliche und friedvolle Tage! Lassen Sie uns gemeinsam bei aller Freude auch die Schwachen und Hilfsbedürftigen in unserem Umfeld nicht vergessen. Dann werden wir alle zusammen gut ins neue Jahr 2025 starten können. Kommen Sie alle zur Ruhe, genießen Sie Zeit mit Ihren Lieben und schöpfen Sie Kraft für das Kommende. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien frohe und besinnliche Weihnachten und ein gesundes, glückliches und erfülltes neues Jahr.
Herzlichst Ihr
Wolfgang Gebing
Bürgermeister der Stadt Kleve