Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
in wenigen Tagen endet das Jahr 2023, doch in dieser schnelllebigen Zeit fühlt es sich an, als habe es gerade erst begonnen. Wir haben viele Ereignisse erlebt – gute wie schlechte – und trotzdem frage ich mich, wo das Jahr geblieben ist. Doch jetzt steht Weihnachten vor der Tür. Wir können uns auf ein paar freie, geruhsame Tage im Kreise der Familie und mit Freunden freuen. Der Jahresausklang lädt dazu ein, innezuhalten und sich auf das neue Jahr einzustimmen. Lassen Sie uns gemeinsam eine Bilanz ziehen und auf die Ereignisse des ablaufenden Jahres zurückblicken.
Natürlich kann ich nicht leugnen: Die vergangenen Jahre waren stark von der Corona-Pandemie geprägt und die Nachwirkungen beschäftigen uns noch heute. Gerade in den letzten Wochen schnellen die Infektionszahlen wieder in die Höhe.
Inzwischen sind zahlreiche neue Krisen dazugekommen. Das Jahr 2023 hat uns auf vielen Ebenen herausgefordert: Krieg in der Ukraine, steigende Energiekosten oder erhöhte Zinsen für Kredite.
Unsere Gedanken sind besonders bei denjenigen, die in Unfrieden, Krieg und Terror sowie Konflikten leben und leiden müssen. Der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert inzwischen nahezu zwei Jahre an. Und auch der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 wird als Tag des Schreckens und der Grausamkeit nie mehr vergessen werden. Dieser Angriff stellt den größten Massenmord an Juden nach Ende des Zweiten Weltkrieges dar. Welche Tragödien und welches Leid sich in der Ukraine und in Israel ereignet haben, ist nicht zu greifen und auch nicht annähernd zu erfassen. All den Betroffenen gilt deshalb unser ganzes Mitgefühl! Doch vergessen wir auch nicht diejenigen, die in unserer Gesellschaft unter Gewalt oder Armut leiden oder aus anderen Gründen am sogenannten Rand der Gesellschaft stehen.
Die Babyboomer gehen in Rente, dem Arbeitsmarkt gehen die Fachkräfte aus. Das hat auch Auswirkungen auf den öffentlichen Dienst. Wir erleichtern Quereinsteigern den Zugang zum öffentlichen Dienst, um weiter qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen. Die Stadt Kleve bietet attraktive Mobile Office- sowie flexiblere Arbeitszeitenmodelle. Die Digitalisierung in unserer Verwaltung schreitet weiter voran. Wir werden uns auch der Herausforderung der finanziellen Belastung im städtischen Haushalt stellen. Die Stadt Kleve bleibt handlungsfähig. Wir werden unsere Ziele weiterverfolgen und in die Zukunft investieren.
Denn die Neubauten und Sanierungen der Schulen wurden in diesem Jahr und werden auch in den nächsten Jahren weiterhin zielstrebig umgesetzt. So wurde die Gesamtschule am Forstgarten im September feierlich eröffnet. Bei dem Neubau des Konrad-Adenauer-Gymnasiums, Neubau und Erweiterung der Joseph Beuys Gesamtschule und auch für den Anbau an Willibrordschule konnten wir die offiziellen Spatenstiche vornehmen.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
auch die Planungen und der Ausbau unserer Sportzentren schreiten weiter voran. Im Sportzentrum Oberstadt wurde die Außenanlage fertiggestellt und in Betrieb genommen. Hier steht nun der Bau des Multifunktionsgebäudes im Fokus. Beim Sportzentrum Unterstadt konnten die fertig gestellten Sportflächen an der van-den-Bergh-Straße – mit einer symbolischen Schlüsselübergabe an die Vereine – ihrer Bestimmung übergeben werden. Mit der baulichen Umsetzung zur Fertigstellung des Tribünengebäudes am Sportzentrum Bresserberg soll im Jahr 2024 begonnen werden.
Des Weiteren schreiten die Arbeiten des Stadthallenumfeldes weiter voran. Für viele Anwohnerinnen und Anwohner sowie vor allem Verkehrsteilnehmenden gibt es die gute Nachricht, dass die Ringstraße als eine Hauptverkehrsader in Kleves Oberstadt fertiggestellt worden ist. Nicht nur die Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzeptes steht weiter auf der Agenda, sondern auch die Entwicklung unserer Ortsteile. So können nun die Maßnahmen aus den Dorfentwicklungskonzepten Griethausen und Reichswalde umgesetzt werden. Der neue Spielplatz in Reichswalde wurde im Herbst am Kattenwald in Betrieb genommen. Darüber hinaus konnte im Oktober auch der Mehrgenerationenplatz Backermatt eingeweiht werden. Damit ist Kleve um einen attraktiven Freizeitplatz reicher geworden, denn der Platz stellt einen Treffpunkt für Groß und Klein dar.
Das Ehrenamt wurde durch die fünfte Verleihung des Heimatpreises gewürdigt. Unzählige Vereine, Initiativen, Selbsthilfegruppen und nachbarschaftliche Hilfsangebote gestalten das Zusammenleben in unserer Stadt. Sport, Kultur, soziale Aktivitäten, Freizeit und Geselligkeit, Musik und viele Bereiche mehr zeigen die Vielfalt des Klever Engagements. Ich gratuliere den diesjährigen Preisträgern und Vereinen: dem Arbeitskreis Kermisdahl-Wetering im Klevischen Verein e.V., dem Förderverein „Wir für Düffelward“ e.V. und dem Arbeitskreis „Lila Pause Disco“ im Klever Jugendwerk e. V.
Mit dem Johann-Moritz-Kulturpreis konnten wir in diesem Jahr eine weitere Auszeichnung vornehmen. Im Rahmen eines Festaktes erhielt Herr Drs. Guido de Werd diesen Preis für seine besonderen Leistungen in Kultur und Wissenschaft in Kleve.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
„tierisch gut“ entwickelt sich weiterhin der Klever Tiergarten. Mit den neuen Anlagen gibt es nicht nur schönere und bessere Flächen für Panda, Baumstachler, Stinktier & Co., sondern auch ein neuer Abenteuerspielplatz lädt zum Zeitvertreib ein. Auch im kommenden Jahr dürfen wir uns über weitere Neuheiten freuen.
Der Klimawandel und dessen Folgen stellen besondere Herausforderungen an die gesamte Stadt. Weitere Maßnahmen des fortgeschriebenen Klimaschutzfahrplans sind umgesetzt worden. Des Weiteren werden verschiedene Projektideen wie z. B. die Erarbeitung einer Nachhaltigkeitsstrategie, die Erstellung eines Klimawandelanpassungskonzeptes sowie einer Stadtklimaanalysekarte entwickelt. Erstmalig wurde in Kooperation mit der Hochschule Rhein-Waal der Nachhaltigkeitspreis „Klever Birne“ verliehen. Beim diesjährigen Stadtradeln waren wir erfolgreich. Wir konnten den 3. Platz in der Gewinnkategorie Fahrradaktivstes Kommunalparlament (zwischen 50.000 und 99.999 Einwohnerinnen und Einwohnern) belegen. Ein deutliches Zeichen für klimaschonende und selbstständige Fortbewegung der Jugend setzten das Konrad-Adenauer-Gymnasium und das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, die beim Landeswettbewerb „Schulradeln“ in der Kategorie „Weiterführende Schulen“ im landesweiten Vergleich den 2. und 3. Platz belegt haben.
Ein weiteres Großprojekt stellt die Landesgartenschau dar. Denn diese möchten wir im Jahr 2029 nach Kleve holen. Viele Besucherinnen und Besucher, zahlreiche Events, einzigartige Gartenanlagen und eine attraktive Innenstadt - all das verspricht die Ausrichtung einer Landesgartenschau in Kleve. Die Stadt Kleve möchte all das Wirklichkeit werden lassen und sich bereits im kommenden Jahr für die Ausrichtung der LAGA im Jahr 2029 bewerben. Wir freuen uns hierbei über Ihre Unterstützung.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitürger,
was vom Jahr mit seinen Höhepunkten in unserer Stadt bleibt, ist ein guter Gemeinsinn sowie ein verbindendes Bewusstsein für das Potenzial unserer Stadt. In einer Welt, in der immer mehr auf das Individuum, auf die Belange Einzelner geschaut wird, braucht es mehr Gemeinschaft und Zusammenhalt, wie wir es vielfältig im vergangenen Jahr erleben durften. Und es liegt an uns, die Solidarität für unsere Stadt bestmöglich und nachhaltig zu erhalten und zu fördern. So blicke ich optimistisch auf das neue Jahr 2024 und freue mich auf die geplanten Veranstaltungen und Feste genauso wie auf die Fortführung unserer Projekte. Es gibt also viele gute Gründe, nun gemeinsam auf ein inspirierendes, erfolgreiches und gesundes neues Jahr anzustoßen.
Das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel möchte ich zum Anlass nehmen, um all denen zu danken, die daran mitgearbeitet haben, unsere Stadt lebens- und vor allem liebenswert zu gestalten. Mein Dank gilt besonders Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, die sich auf karitativem, sportlichem und kulturellem Gebiet in Kirchen, Vereinen, Verbänden, Institutionen und Initiativen beruflich oder ehrenamtlich engagiert haben. Ich danke den Erzieherinnen und Erziehern, den Lehrkräften unserer Schulen sowie den Teams von Rettungsdiensten, Arztpraxen und Kliniken sowie den Pflege- und Altenheimen, bei der Polizei und den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren herzlich für das engagierte Arbeiten und ihren hohen Einsatz. Sie alle sind zum Wohle unserer Gemeinschaft aktiv. Tagtäglich. Ihnen gebührt unser aller Respekt. Nicht zuletzt danke ich den Mitgliedern des Stadtrats, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung, den Umweltbetrieben sowie den Stadtwerken.
Kommen Sie alle zur Ruhe, genießen Sie Zeit mit Ihren Lieben und schöpfen Sie Kraft
für das Kommende. Lassen Sie uns alle im kommenden Jahr zusammenstehen und
die bevorstehenden Herausforderungen – wie in der Vergangenheit auch –
gemeinsam meistern. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien frohe und besinnliche Weihnachten und ein gesundes, glückliches und erfülltes neues Jahr.
Herzlichst Ihr
Wolfgang Gebing
Bürgermeister der Stadt Kleve